Kanzelaltar
Im Inneren wird der Blick beim Betreten der Kirche sofort auf den Kanzelaltar an der Ostwand gelenkt.
Der schwarzburgische Hofbildhauer Christoph Meil schuf mit seinen Söhnen dieses Kunstwerk 1724. Die knapp lebensgroßen unteren Figuren stellen Christus und Moses dar. Die oberen Frauenfiguren haben die Symbole Kelch (Glauben), Taube (Hoffnung) und Kind (Liebe). Ganz oben ist das Gottesauge (Trinität).
Links und rechts dieses Kanzelaltars sind der große und der kleine Schnitzaltar angebracht. Sie sind noch von der mittelalterlichen Ausstattung der Kirche erhalten geblieben. Diese prunkvollen, teils in Holz geschnittenen und reich vergoldeten und auch teils gemalten Figuren stehen eigentlich im Kontrast zur ansonsten schlichten Kirchenausstattung. Der große Schnitzaltar, ürsprünglich dreiflüglich, befindet sich heute an der Südseite, sein rechter Flügel wurde nachweislich im dreißigjährigen Krieg zerstört.
Großer und Kleiner Schnitzaltar
Der große Schnitzaltar (aus der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts) zeigt von links nach rechts (vom Betrachter aus gesehen):
Maria Magdalena – Johannes der Täufer – Heilige Barbara – Maria und Christus auf dem Thron – St. Bartholomäus – Heilige Katharina(?) – Apostel.
Auf den Flügeln gemalt:
Dorothea – Jakobus – Barbara und Maria Verkündigung.
Der kleine Schnitzaltar zeigt von links nach rechts Katharina – Heiliger – Bischof – Evangelist Johannes als Holzfiguren. Auf dem linken Flügel gemalt Petrus und Paulus und auf dem rechten Flügel zwei weitere Heilige, darunter St. Bartholomäus, der Schutzpatron der Dornheimer Kirche.
Orgel
An der Westwand fällt sofort die Orgel auf, die in ihrer imposanten Größe und im Dekor zur anderen Ausstattung der Kirche passt.
Der Ursprung dieser Orgel ist historische Substanz mit Teilen aus der Kirche in Schöngleina aus der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts. Durch die Orgelbaufirma K.-H. Schönefeld in Stadtilm wurde in aufwendiger Arbeit und mit großem Sachverstand sowie historischem Einfühlungsvermögen eine Orgel aufgebaut, die einer Bachgedenkstätte würdig ist und von Organisten aus aller Welt gern gespielt wird. Diese Orgel hat 998 Pfeifen, davon 839 Metallpfeifen und 159 Holzpfeifen. Sie besitzt 18 Register und 2 Manuale. Der Spieltisch mit Koppelaufbau sowie einige Register wurden neu angefertigt und eingebaut.
Die Akustik der Kirche ist ausgezeichnet. Das wird auch immer wieder von den Besuchern der Gottesdienste und den Konzertbesuchern festgestellt.
Die links und rechts vorhandenen 2 Emporen wurden 1723/24 durch den Zimmermann Hans-Georg Bleicheroth und den Tischlermeister Christian Andreas Schimpf eingebaut. An der Nord- und Südwand waren Patronatslogen, die von den Herrschaften des Rittergutes und der Domäne genutzt wurden.
Epitaph des Ritters Christoph von Entzenberg
Ein Prunkstück besonderer Art, wenn auch zur Zeit stark restaurierungsbedürftig, ist das Epitaph des Ritters Christoph von Entzenberg. Dieser am 11. Mai 1585 verstorbene schwarzburgische Oberhauptmann wurde in der Kirche beigesetzt.
Lebensgroß wurde von Enzenberg in Ritterrüstung auf einem Löwen kniend in Stein gemeißelt dargestellt. Unten liegt der Helm mit offenem Visier und rechts (wenn man davor steht) ist ein Kruzifix.
An den mit Kapitellen versehenen Säulen sind je acht Wappen der Ahnen angebracht. Links die Herren von Entzenberg, Mege, Watzdorf, Stange, Griesheim, Brandenstein, Kunitz und Leitleben. Rechts die Herren von Wechmar, Berga, Thungen, Volkstadt, Reckerott, Kraloch, Stotternheim und Wangheim. Auf dem oberen verzierten Schlußstein befindet sich folgende Inschrift:
AN. DOMI 1585 den 11. May uff den obend nach 4 Uhren ist der Gestrenge Edle und Ehrbarste Christoph von Entzenbergk weiland Schwartzburgischer Oberhauptmann, welcher bis zum 74. Jahr der löblichen grafschaft schwarzburg Rath und diener gewesen, sanft entschlafen, dem gott der allmächtige eine fröhliche Auferstehung verleihen wolle.
AMEN
Bei den Restaurierungsarbeiten in der Kirche 1996 wurde ein Gruft für den Sohn des Christoph Entzenberg, Hans Gunther Entzenberg gefunden, das Epitaph dieser Gruft steht heute an der nördlichen Kirchenwand.
Lutherbildnis von Gottfried Wunderlich
Das auf der ersten Empore hängende Lutherbildnis des schwarzburger Hofmalers Gottfried Wunderlich (1689 bis 1749) wurde im Rahmen der Restaurierungsarbeiten unter Bauschutt im Turm gefunden. Nach liebevoller Restaurierung durch eine Verehrerin des Freundeskreises ist es als eines der wenigen erhaltenen Bilder des barocken Malers in der Dornheimer Kirche zu sehen.
Bildfenster für den Schutzpatron der Kirche
2009 wurde in einem zuletzt blindem Fenster ein buntes Glasfenster der Künstlerin Evelin Körber aus Hohenfelden geweiht, das den Apostel Bartholomäus darstellt. Der Schutzpatron der Dornheimer Kirche schaut gewissermaßen in die Kirche hinein.