Die Traukirche in Dornheim

Der Bau der Kirche kann in die erste Hälfte des 12. Jahrhundert datiert werden. Man kann aber durchaus davon ausgehen, das es vorher eine hölzerne Kirche gegeben hat. Von der aus der Romanik entstandenen Kirche sind noch der Turm und die Westwand erhalten. 1474 bis 1479 Erweiterung der Kirche nach Osten und Süden. Am Südportal findet sich die Jahreszahl 1474. Wahrscheinlich stammt aus dieser Zeit auch die Apotrophäische Maske an der äußeren Südwestecke. Von 1430 stammt der große, ursprünglich dreiflügelige Schnitzaltar. Der kleine gotische Schnitzaltar und das Kruzifix werden von Kunsthistorikern auf das Jahr 1480 geschätzt. Sehenswert ist das Epitaph für den schwarzburgischen Oberhauptmann Christoph von Entzenbergk aus dem Jahre 1585. (derzeit ausgelagert zur Restaurierung) Im Jahre 1647 erfolgte der Neubau des Turmobergeschosses mit welscher Haube nach dem Brand 1631. Der Einbau der Emporen und des Altars mit Kanzel vom Hofbildhauer Christoph Meil ist im Jahr 1724 belegt. Wegen statischer Probleme des Glockenturmes wurde 1817 das Glockenhaus anstelle der ehemaligen Sakristei errichtet. 1857 Neubau der Nord- und Ostwand. 1966 bis 1985 Sicherung und teilweise Sanierung des Gebäudes und Neubau einer Orgel mit 18 Registern und 998 Pfeifen durch den Orgelbaumeister Schönefeld aus Stadtilm unter Verwendung des Werkes und des Prospektes aus Schöngleina. Aber schon 1986 musste die Kirche erneut baupolizeilich gesperrt werden. Infolge des defekten Daches und des Einbaus eines Betonfußbodens ging der Verfall der Kirche rasant weiter, so dass sogar ihr Abriß erwogen wurde.

Durch den neugebildeten Verein „Freundeskreis zur Erhaltung der Traukirche von Johann Sebastian Bach in Dornheim e.V.“ wurde mit Unterstützung des Thüringer Amtes für Denkmalpflege, des Fördervereines für Denkmalpflege und der Thüringer Landeskirche in den Jahren 1996 bis 1999 eine umfangreiche Sanierungs durchgeführt.

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Die Dornheimer Traukirche

Wenn Besucher dieser Bachgedenkstätte durch den Torbogen den ersten Blick auf diese Kirche werfen, bietet sich ihnen ein anheimelndes Bild.
Durch das tief herabgezogene rote Dach und den malerischen Aufgang zur 1. Empore hat diese Kirche einen besonderen Reiz. Auch der vorgesetzte Glockenturm und die Dachgauben nehmen dem Bauwerk die Strenge die manchmal Kirchen ausstrahlen.
Bei der Auswahl des Standplatzes hatten die ehemaligen Erbauer eine glückliche Hand. Das gesamte Ensemble, vom Toreingang, der Kirche mit dem Kirchhof bis zum sich anschließenden Hof strahlt Ruhe und Frieden aus. Das wird uns auch immer wieder von den zahlreichen Besuchern aus dem In- und Ausland bestätigt.

Bitte beachten Sie, dass die Kirche am Karfreitag und Karsamstag nicht geöffnet ist.

Innenansicht der Dornheimer Traukirche

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